Gleichnis

 

Schon in meiner Schulzeit war ich begeistert von der Aussagekraft der Ringparabel aus "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing

(im 3. Aufzug / Akt 7. Auftritt / Szene).

Er schrieb dieses Ideendrama 1778.

 

Gotthold Ephraim Lessing ( 1729 - 1781)

Hier können Sie den Text dieser Parabel lesen (Abschnitt 1910 - 2050):

http://www.teachsam.de/deutsch/d_literatur/d_aut/les/les_dram/les_nathan/nathan_text/

les_nathan_txt_3.7.htm

 

In meinem Buch versuche ich die Aktualität dieser Ringparabel besonders bei der Problematik

"Die Toleranz der Menschheit im 21.Jahrhundert" herauszustellen.

Lessing war wohl für seine Zeit ein "Vordenker", denn er wagte mit

der <Ringparabel> alle drei großen Religionen (Christentum, Islam und Judentum) gleichzustellen.

Als Gesamtdeutung schließe ich mich der Interpretation aus dem Internet

(schul-wissen.de) an:

"Die Ringparabel soll Saladin zeigen, dass es keine wahre Religion gibt und alle Religionen gleich gut sind.

Am jüngsten Tage wird Gott die Menschen als Richter dann nach ihren Taten beurteilen, egal welche Religion sie hatten." 

Kommentar: Lessing wollte mit dieser Parabel den Menschen sagen, dass sie die jeweilige anderen Religionen akzeptieren und entsprechend auch achten.

Er wollte damit aber nicht eine Verflechtung der Religionen, schon gar nicht eine menschliche Gesellschaft mit einer Multireligion.  

Für  den Grundsatz einer Völkerverständigung sind die Erkenntnisse von Lessing dienlich.

In meinem Buch verweise ich noch auf eine Forschung, in der belegt wird, dass es heute über 200 verschiedene Glaubensrichtungen unter der Menschheit gibt. Damit möchte ich auf der Grundlage "Der Ringparabel" allen Menschen mahnend sagen: Nur wer tolerieren kann, trägt mit dazu bei unsere Welt zu erhalten!

Eine Intoleranz gehört zu den Auslösern einer Gewalt. Diese wiederum erzeugt eine Gegengewalt. Es entsteht eine "Kette der Gewalt" bis ... ja, bis es nichts mehr zu "vergewaltigen" gibt!

Folgendes Zitat von Laozi (chinesischer Philosoph):

"Ein guter Mensch erringt einen Sieg und belässt es dabei. Er geht nicht zu Gewalttaten über."

Ich glaube, dass die Menschen erkennen werden, dass es sinnvoller ist, nicht von "Gott" sondern von "Göttlichkeit" zu sprechen. Dies wäre eine Voraussetzung für die Völker nicht nur zu kommunizieren sondern vor allem auch zu assoziieren. Dies wiederum wäre ein Weg zur Völkerverständigung und zur weiteren Beseitigung der ständigen Kriegsgefahr in der Welt.

Bemerkungen: Die Definition zu "Göttlichkeit" (Divinität) muss verändert werden. Meine Vorstellungen wären etwa: "Göttlichkeit" ist der Glaube an etwas "Besseren".

Ich glaube aber, dass diese Problematik die Menschheit erst im nächsten Jahrtausend sinnvoll lösen wird.

 

Mein Problem: Ja, ich habe auch heute noch meinen Glauben an Gott. (Meine Mutter war aus Bayern; sie hatte einen katholischen Glauben.)

Durch die Vielfältigkeit des Glaubens auf der Welt an einem "Gott",

beschäftigt mich heute immer wieder die Frage:

Hat Gott die Menschheit geschaffen oder hat sich die Menschheit einen (ihren!)  "Gott" geschaffen?

Der Glaube eines Menschen darf nicht missbraucht werden.

Leider ist das schon oftmals in der Geschichte der Menschheit geschehen!!!

 

 

 

 

                                    - Ende -